GESCHICHTE
2019 feierte die Gemeinde Rifferswil ihr 1000-Jahr-Jubiläum. Das vom Gemeinderat Rifferswil eingesetzte Organisationskomitee wollte neben einigen, übers Jahr verteilten Festen auch etwas Nachhaltiges, Ortstypisches schaffen. Plötzlich stand die Idee im Raum, im alten Feuerwehrhäuschen beim Dorfplatz einen Dorfbackofen zu bauen. Mit Vater und Sohn Stöff und Ueli Roth und ihrer Hafnerei war im Dorf eine ausgewiesene Firma mit dem nötigen Wissen und Erfahrung für die Planung und die Umsetzung eines solchen Projekts vorhanden. Finanziert wurde der Ofen über Spendengelder. Der Dorfbackofen konnte im Sommer 2019 in Betrieb genommen werden.
ÜBER DEN DORFBACKOFEN
Rifferswil feierte 2019 sein 1000-jähriges Bestehen. Für diese Festlichkeit wurde ein Komitee gegründet, welches die Aufgabe erhielt, dieses Jubiläum gebührend zu feiern.
Daraus resultierte, dass nicht nur ein grosses Fest gemacht werden soll, sondern gleich drei über das ganze Jahr verteilt. So wurde das Jubiläum am Frühlingsfest, am Sommerfest und am Herbstfest in allen Ehren gefeiert. Feste vergehen, zurück bleiben schöne Erinnerungen, was ausnahmslos der Fall ist.
Das Komitee hatte die Idee etwas zu erschaffen, was über das Jubiläumsjahr hinaus geht, weiterlebt und die Leute im Dorf verbindet. Mit einem ausgewiesenen Hafner im Dorf, war die Idee schnell geboren:
Ein Dorfbackofen wie es ihn früher fast in allen Dörfern gab, soll gebaut werden. Fast mitten im Dorf stand noch ein kleines ungenutztes Feuerwehr-Häuschen, welches sich bestens dafür eignete.
Pläne und Offerten wurden gemacht und der Gemeinde eingereicht. Diese stellte Grund und Gebäude zur Verfügung, beschloss jedoch, dass der Ofen nicht durch die Gemeinde finanziert wird. Somit war der Grundpfeiler für dieses Projekt gelegt, nun fehlte noch die Finanzierung. Mit Spendengeldern soll dieses einmalige Unterfangen ins Leben gerufen werden. Fleissig wurden SpenderInnen gesucht, Private, Unternehmen und Einzelpersonen begannen zahlreich Geld zu spenden. Mit einer grossen Spende unterstützte die Clientis Sparcassa den zukünftigen Dorfbackofen. Ein solcher Ofen soll ja für die "Ewigkeit" sein, das kostet auch einen guten Bazen. Nun, wer könnte dieses Unterfangen noch unterstützen, welches für die Allgemeinheit und auch über die Gemeindegrenze hinaus ein Magnet sein soll? Die Idee kam auf, den Lotteriefond des Kantons Zürich anzufragen. Ein Gesuch wurde eingereicht, das Gespräch gesucht und nach längerem Bangen kam dann eine positive Antwort. Schnell darauf begann Christoph Roth zusammen mit seinem Sohn Ueli mit dem Bau.
Die Türöffnung sollte von hinten sein, also von der Strasse abgewendet. Der Maurer verschloss die alte Türöffnung mit Backsteinen und betonierte den Boden plan. Bald darauf kam das Fundament und darauf der Backofen. Zum Schluss muss der Rauch aus der Feuerkammer geführt werden, dafür wurde ein Kamin erstellt, welcher mit seinem Kaminhut weit über das alte Feuerwehrhäuschen ragt. Ende Mai 2019 wurde Herr Regierungsrat Ernst Stocker zum Sommerfest eingeladen. Mit einem Grusswort an die Bevölkerung und der offiziellen Überbringung des Geldes aus dem Lotteriefond gab er den Startschuss für den neuen Dorfbackofen.
Seither ist der Dorfbackofen rege in Betrieb. Alle zwei Wochen findet jeweils am Samstag ein Backtag statt. Brote, Zöpfe, Wähen, Gratins und allerlei Backwaren konnten schon aus dem Ofen geschoben werden. Auch private Gruppen wurden verköstigt mit Flammkuchen und Pizzen. Der Ofen stösst im Dorf und in den Nachbarsgemeinden auf grosses Interesse. Man trifft sich, tauscht sich aus, verweilt sich und backt feine Köstlichkeiten – was für eine Bereicherung für unser Dorf!
DIE ENTSTEHUNG DES OFENS
STÖFF & UELI ROTH
Bilder Christian Reichenbach